Burnout - ein Thema, das leider immer mehr pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen betrifft. Studien zeigen, dass fast ein Fünftel unter starken beruflichen Stressbelastungen leidet. Ein alarmierender Wert, der uns alle hellhörig machen sollte!
In diesem Artikel stellt euch Sally Matthes praktische Strategien vor, mit denen ihr Burnout vorbeugen und mehr Achtsamkeit in euren pädagogischen Alltag bringen könnt. Gemeinsam finden wir Wege, um gesund und motiviert zu bleiben - für euch selbst und für die Kinder, die euch so sehr am Herzen liegen.

Was ist Burnout und wie äußert es sich?
Burnout ist ein Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der oft durch anhaltenden Stress ausgelöst wird. Es handelt sich nicht um eine klassische Krankheit, sondern um eine Reaktion auf chronische Überlastung und Überforderung im Beruf.
Typische Symptome von Burnout sind:
Chronische Müdigkeit und Energielosigkeit
Innere Unruhe und Anspannung
Motivations- und Interessenverlust
Konzentrationsschwierigkeiten
Zynismus und Distanzierung
Körperliche Symptome wie Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, etc
uvm.
Betroffene fühlen sich oft ausgelaugt, leer und kraftlos. Sie zweifeln an ihren Fähigkeiten und dem Sinn ihrer Arbeit.
Burnout entwickelt sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Anfangs versuchen viele, die Symptome zu ignorieren und sich noch mehr anzustrengen. Ein Kreislauf beginnt, wie du an den 12 Burnout-Phasen erkennen kannst. Ohne Gegenmaßnahmen verstärkt sich die Erschöpfung immer weiter, bis gar nichts mehr geht. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig ernst zu nehmen und aktiv gegenzusteuern. Solltest du den Verdacht auf Burnout haben, solltest du dich unbedingt deiner Hausärztin/deinem Hausarzt anvertrauen und Unterstützung annehmen!

Ursachen von Burnout im pädagogischen Bereich
Im pädagogischen Bereich gibt es leider viele Faktoren, die Stress begünstigen:
hohe Arbeitsbelastung und Personalmangel
Lautstärke und große Gruppen
Herausforderung, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden
verhaltensauffällige bzw. herausgeforderte Kinder, die viel Aufmerksamkeit und Geduld erfordern
hohe Erwartungen der Eltern an Förderung, Erziehung und emotionale Unterstützung
All diese Herausforderungen können auf Dauer an den Kräften zehren. Sie erfordern ein hohes Maß an Engagement, Empathie und Belastbarkeit.
Werden die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit dauerhaft überschritten, ist der Weg ins Burnout vorprogrammiert. Umso wichtiger ist es, aktiv für das eigene Wohlbefinden zu sorgen!
„Wer Gelassenheit sein Eigen nennt, kann mit allem fertig werden.“ – Gudrun Zydek
Strategien zur Burnout-Prävention
Um Burnout vorzubeugen, ist es wichtig, Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu entwickeln. Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann langfristig für andere da sein. Dazu gehören:
regelmäßige Auszeiten
Pausen im hektischen Kita- oder Schulalltag bewusst nutzen
Atemübungen, Progressive Muskelentspannung, kurze Meditationen zum Runterkommen
klare Prioritäten und Grenzen setzen
Eisenhower-Matrix: wichtige von unwichtigen Aufgaben trennen
Nein sagen üben, wenn Anforderungen zu viel werden
Mit Kollegen und Vorgesetzten sprechen, wenn Belastungsgrenzen erreicht sind - nutze dafür auch die Vorlage der Überlastungsanzeige
effektives Zeitmanagement (lese hierzu gerne den Blogbeitrag über Zeitmanagement und lade dir das passende Workbook zum Thema herunter)
Alpen-Methode: Aufgaben, Länge, Pausen, Eindeutigkeit, Nachbereitung festlegen
Pomodoro-Technik: 25-Minuten-Arbeitsphasen, gefolgt von kurzen Pausen
Wochenplanung, um Überblick zu behalten und Freiraum für Privates zu schützen
Letztendlich geht es darum, eine Balance zwischen Anforderungen und Erholungsphasen zu finden. Nur wer Beruf und Privatleben im Einklang hält, kann auf Dauer gesund und leistungsfähig bleiben. Dazu braucht es die Bereitschaft, die eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Wege auszuprobieren.
In a Nutshell: Burnout-Prävention beginnt mit Achtsamkeit für uns selbst. Nehmt euch Zeit für Selfcare, setzt klare Grenzen und nutzt Methoden für ein besseres Zeitmanagement. Nur wenn wir selbst in Balance sind, können wir langfristig für andere da sein.
Die vorgestellten Strategien sind keine Allheilmittel, aber sie können helfen, Stress im pädagogischen Alltag zu reduzieren und einem Burnout vorzubeugen. Probiert aus, was euch guttut und in eure Abläufe passt. Tauscht euch mit Kolleg:innen aus und unterstützt euch gegenseitig.
Denkt immer daran: Eure Arbeit ist unglaublich wertvoll!
Kinder und Eltern brauchen euch - mit all eurer Empathie, eurem Wissen und eurer Kreativität. Aber um langfristig für sie da sein zu können, müsst ihr auch auf euch selbst achten. Burnout-Prävention ist keine Einzelaufgabe, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung.
Wir alle sind gefragt, wenn es darum geht, bessere Rahmenbedingungen in unserer Bildungswelt zu schaffen. Dazu gehören:
mehr Personal
kleinere Gruppen
Entlastung von Verwaltungsaufgaben
stärkere Wertschätzung der pädagogischen Arbeit
Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Burnout in Zukunft keine Option mehr ist.
Da alle Prävention in Zeiten einer Bildungskrise manchmal einfach nicht ausreicht, hat Sally euch eine Vorlage für eine Überlastungsanzeige erstellt. Lade sie dir über einen Klick auf den Button gerne herunter und traue dich sie bei gegebenen Anlass zu nutzen!